Joli, du hast soeben deinen ersten Hyrox im Double absolviert und das in einer grandiosen Zeit! Gratuliere für diese Leistung. Wie war es? Erzähl mal!
Lieben Dank! Für mich war der erste Hyrox ein Tag voller Emotionen – von Nervosität und Adrenalin bis hin zu purer Freude an diesem für mich neu entdeckten Sport. Das Double bildete ich zusammen mit einer Freundin. Obwohl wir nie gemeinsam trainiert haben und uns nur selten sehen, wussten wir, dass wir zusammenfunktionieren und abliefern können. Während des Wettkampfs waren wir im Flow und katapultierten uns gegenseitig vorwärts bis ins Ziel. Ehrlich gesagt waren wir von unserem Resultat selbst völlig überrascht – damit hatten wir in dieser Form wirklich nicht gerechnet. Auch mehrere Tage danach konnten wir es kaum fassen und mussten uns immer wieder darüber austauschen. Ein erster Hyrox, der definitiv in Erinnerung bleibt.
Du bist oft in der Hyrox Klasse anzutreffen. Denkst du, diese konnten dich etwas für den Wettkampfvorbereiten?
Ja, auf jeden Fall. Der regelmässige Besuch der Hyrox Klassen hat mir eine solide Grundlage gegeben und brachte mich definitiv auf ein neues Level. Die Klassen sind unglaublich vielseitig und man trainiert wirklich den ganzen Körper.
In der Klasse sieht man oft nur deine Rückansicht, weil du allen davonrennst! Wie kommt es, dass du so unglaublich schnell bist?
Danke für die Blumen! Bewusst den anderen davonrennen steht bei mir nie zur Debatte. Wahrscheinlich liegt es an meinem Dickkopf (im Sport 😉) oder weil ich nicht gerne stehenbleibe und extrem vorwärtsorientiert unterwegs bin. Spass beiseite – ich renne gerne und mag es, mich selbst herauszufordern. Dabei gehören Gedankenspiele um die Laufpace dazu, diese pushen mich automatisch weiter. Aufgeben ist bei mir nie eine Option.
Nebst einigen anderen Mitgliedern bist du ebenfalls bei der Zuger Polizei. Siehst du einen Zusammenhang zum Crossfit? Was bringt dir das Training für die Arbeit?
Nicht mehr – nach 13 Jahren Polizei war es für mich nun Zeit für einen Tapetenwechsel. Seit diesem Herbst bringe ich meine investigativen Skills in der Privatwirtschaft ein – ein neues Kapitel, aber mit derselben Leidenschaft für Fakten, Spuren und Lösungen.
Auch wenn ich die letzten Jahre im Bereich Wirtschaftsdelikte tätig war – also nicht mehr in der typisch uniformierten Einsatzarbeit, sind für mich viele Parallelen zwischen Crossfit und dem Polizeiberuf erkennbar. Wie vor dem Polizeieinsatz muss man auch vor dem Crossfit-Training auf alles vorbereitet sein 😉 Eigenschaften wie Kraft, Ausdauer, mentale Stärke und die Fähigkeit, unter Druck fokussiert zu bleiben und Ruhe zu bewahren sind sowohl bei der Polizei als auch beim Crossfit-Training gefragt. Auch Teamgeist und Disziplin sind Attribute, die im Einsatz unverzichtbar sind.
Ausser schnell rennen, hast du noch andere Leidenschaften?
Ich bin am liebsten draussen unterwegs; zu Fuss, auf dem Bike oder auf Skiern. Seit wenigen Jahren gehört auch mindestens ein Wochenende auf den Langlaufskiern mit Startnummer auf der Brust im Engadin zu meinen Leidenschaften (was sich während des Rennens jeweils gar nicht nach einer solchen anfühlt). Bewegung in der Natur ist für mich der perfekte Ausgleich zum Alltag. Und weil Bewegung hungrig macht und ich noch eine kreative Ader habe, stehe ich zwischendurch auch sehr gerne in der Küche.
Was waren bisher deine schönsten Momente im Crossfit Zug?
Das Erleben des Gefühls, wenn aus purer Anstrengung plötzlich Leichtigkeit wird. Oder wenn der Coach mit einem simplen Tipp daherkommt und sich danach eine Übung plötzlich so anfühlt, als hätte man sie schon das ganze Leben lang gekonnt. Nicht zuletzt gehören auch die strahlenden Gesichter von anderen Members, wenn sie ihre vermeintlichen Grenzen übertroffen haben, zu den schönsten Momenten.
Welche Ziele hast du bereits erreicht im Crossfit bzw. Hyrox und welche würdest du noch gerne erreichen?
Das bescheidene Ziel, meine Fitness zu verbessern, habe ich sicherlich erreicht. Am kommenden Wochenende wartet in Stuttgart mein erster Hyrox Single auf mich. Da gibt es sicher eine Traumzeit, die sich irgendwo im Hinterkopf festgesetzt hat. Diese behalte ich aber besser für mich.😉
Erzählst du uns etwas über dich, was wir noch nicht wissen?
Da waren zum Beispiel etliche Stunden, Tage, Wochen, Monate – ja sogar Jahre, die ich im Alter zwischen 12 und 30 Jahren beim Handball spielen in unzähligen Turnhallender Schweiz verbracht habe, wo ich schon früh Disziplin, Durchhaltevermögen und Teamspirit erlernt habe.
